Logistik bedeutet in Zeiten des Internets vor allem die Organisation von Warenströmen und Lagererung. Ursprünglich stammt der Begriff aus dem Militärwesen und befasste sich mit der Frage, wie man Truppen günstig platziert. Der Sitzplan aus der Friedenskirche erinnert zwar ein bisschen an eine Schlachtordnung, aber er zeigt nur, welche Familie wo im Gottesdienst platziert wurde. Und für mein laienhaftes Verständnis hat das durchaus mit Logistik zu tun. Der heutige Vorstellungsgottesdienst war dabei ein Testlauf für die Konfirmationen, die Mitte September zunächst in der Beckumer Christus-Kirche, dann in der Friedenskirche gefeiert werden.

Unter Coronabedingungen eine Konfirmation zu feiern, ist schon eine Herausforderung. Zwar dürfen nach der NRW-Corona-Verordnung Feiern mit bis zu 150 Menschen und Veranstaltungen mit bis zu 300 Personen auch ohne Abstände stattfinden, wenn man bestimmt Regeln einhält. Wir legen diese Regeln deutlich strenger aus. Ein Risiko ausschließen kann man damit natürlich nicht, aber wir bemühen uns, das Ansteckungsrisiko zu minimieren:

  • Teilnahme im Gottesdienst nur mit Anmeldung
  • ein Sitzplan regelt, genau, wer auf welchem Platz sitzt,
  • Striche vor der Kirche sorgen für Abstand beim Betreten der Kirche,
  • während des Gottesdienstes werden Abstände der Familien zueinander gewahrt,
  • die Konfis sitzen nicht gemeinsam, sondern bei ihren Familien,
  • es gibt keinen Einzug,
  • es wird nicht gesungen,
  • bei der Konfirmation kommen die Konfis mit Abstand nach vorn,
  • der Segen wird ohne Handauflegung gesprochen,
  • Abendmahl gibt es nur für die Konfis, mit Einzelkelchen
  • nach dem Gottesdienst verlassen die Familien mit Verzögerung die Kirche, um Abstände sicher zu stellen.

Den endgültigen Sitzplan werde ich erstellen, wenn alle Anmeldungen vorliegen. Den Plan für den Vorstellungsgottesdienst habe ich in gleicher Weise hergestellt. Einige Familien kommen nur in kleiner Besetzung, andere brauchen vier bis fünf Bänke. Ob letztlich alle Angemeldeten teilnehmen können hängt davon ab, ob die Bänke und Stühle so platziert werden können, dass trotzdem Abstände eingehalten werden.

Heute habe ich das schon einmal für die Beckumer Christus-Kirche vorbereitet. Die Konfirmationen finden dort am 12. und 13. September in drei Gottesdiensten statt. Hier liegen bereits alle Anmeldungen vor. Den Nachmittag habe ich heute damit zugebracht, zunächst die Plätze zu verlosen und dann die optimale Verteilung auf festen Bänken hinzubekommen. Tatsächlich klappt es, alle angemeldeten Gäste in sicherem Abstand zu platzieren.

Der Vorteil in der Friedenskirche ist, dass die Bänke sich hier verschieben und gruppieren lassen. Auch besteht die Möglichkeit, Kirche und Gemeindesaal gut zu lüften. Das wird in der Christus-Kirche deutlich schwieriger werden. Dort werden wir den Gottesdienst in jedem Fall in der Kirche feiern. Für die Konfirmation in der Friedenskirche hoffen wir noch auf gutes Wetter. Dann werden die Gottesdienste nämlich im Pfarrgarten gefeiert. Die Kirchraumlogistik ist die Schlechtwettervariante, aber weil das so aufwendig ist und nicht kurzfristig zu realsisieren, planen wir lieber mit schlechtem Wetter und freuen uns dann, dass wir einen sonnigen Herbst erleben können. Bei aller logistischen Voraussicht: Das lässt sich leider nicht organisieren.