Der Auftakt in der Friedens-Kirchengemeinde war ökumenisch und auf dem Weg sind mir bis heute immer wieder Menschen begegnet, die betonen, wie wichtig die ökumenische Arbeit hier im Stadtteil ist. Das ging in der Vergangenheit deutlich über das rein theologische hinaus. Für die Theologie war die Ökumenische Erklärung ein wichtiger Schritt, aber das gemeinsame sozial-diakonische Wirken zum Beispiel in der Waldsiedlung steht dem gleichberechtigt gegenüber. Heute war ich erstmals bei einem Treffen des Ökumischen Arbeitskreises dabei.

Corona hatte die bisherigen Treffen unmöglich gemacht und so haben sich alle gefreut, wenn auch auf Abstand, sich einmal in echt wieder zu sehen und die verschiedenen Vorhaben neu anzugehen. Dazu gehört zum Beispiel ein Kanu-Gottesdienst auf Angel und Werse, der am 6. September um 12 Uhr in Angelmodde Dorf stattfinden soll. Ich werde an dem Tag leider nicht dabei sein, aber es ist schön, dass sich der Kreis nicht entmutigen lässt, sondern gerade auch die Chancen sieht, die Corona bietet – eben gerade jetzt einen ökumenischen Gottesdienst unter freiem Himmel auf dem Wasser anzubieten.

Darüber hinaus soll auch die inhaltliche Arbeit vorangetrieben werden. So wurde die Fragen gestellt, welchen Wert die erwähnte Ökumenische Erklärung von 1999 eigentlich noch hat, wenn gar nicht mehr alle Mitglieder sie wirklich präsent haben. Oder wie sieht es aus mit dem Aufruf „Gemeinsam Zukunft gestalten“ , den das Bistum Münster gemeinsam mit EKvW und EKiR im Jahr des Reformationsjubiläums 2017 veröffentlicht hatte. Darin werden ganz konkrete Schritte für das ökumische Miteinander formuliert, denn:

„Wir stehen gemeinsam vor der Herausforderung, wie wir in einem zunehmend säkularen, pluralen und multireligiösen gesellschaftlichen Umfeld unsere kirch­liche Arbeit neu so ausrichten können, dass Menschen darin für sich Angebote gelingenden Lebens entdecken können.“

Gemeinsam Zukunft gestalten, S. 3

Vereinbart wurde seinerzeit eine engere gemeindliche Zusammenarbeit, die gemeinsame Übernahme sozialer Verantwortung vor Ort und auch das gemeinsame Gespräch nicht nur mit anderen Konfessionen, sondern Religionen und Weltanschaungen. Aber es bleibt natürlich nur ein Stück Papier, wenn die erklärten Absichten nicht vor Ort konkret umgesetzt werden.

Für den Arbeitskreis Ökumene soll das zum Beispiel bei einer Klausurtagung stattfinden. Über die Fragen, was Christsein denn heute konkret bedeutet und worin sich evangelisches und katholisches Christsein unterscheidet und worin übereinstimmt, lief es am Ende noch einmal auf die Frage zu: Wie bringe ich meinen Glauben eigentlich auf den Punkt? Die Frage habe ich neulich in einer Predigt ja schon einmal thematisiert, nachdem ich im Januar ein Pfarrkolleg dazu mitgestaltet hatte. Jetzt freue ich mich darauf, mich mit dieser Fragestellung, die mich seit mehreren Jahren umtreibt, auch im Arbeitskreis Ökumene mit einbringen zu können.

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