Die katholische Gemeinde im Stadtteil ist St. Nikolaus. Das heißt: Eigentlich umfasst das Gemeindegebiet Münster Süd-Ost und erstreckt sich damit auch auf weite Teile der Ev. Kirchengemeinde Wolbeck. St. Nikolaus ist 2012 aus einer Gemeindefusion der ehemals eigenständigen Gemeinden St. Agatha, St. Bernhard, St. Ida und St. Nikolaus entstanden. Heute bilden die vier gleichnamigen Kirchen die Standorte der Großgemeinde mit ihren über 13.000 Mitgliedern. Leitender Pfarrer ist Jörg Hagemann. Er ist gleichzeitig Stadtdechant des Stadtdekanats Münster. Mit ihm habe ich mich bereits gestern zum Gespräch getroffen, heute gab es einen Ökumenischen Klausurtag mit weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde und mit dem Kollegen Christian Plate.

Das Dekanat Münster entstand 2013 aus vier früheren Dekanaten. Es umfasst heute 12 große katholische Gemeinden, die aus Fusionen von 46 ehemals eigenständigen Gemeinden entstanden sind. Entsprechend viele katholische Kirchen verteilen sich über das Stadtgebiet. Neben der Verbindung der Pfarrereien im Dekanat gibt es noch das Stadtdekanat Münster, das das kirchliche Gegenüber zur Stadt Münster und Behörden Bilden. Jörg Hagemann steht dem Stadtdekanat seit 2014 vor. In seiner Person vereinigt er die Rolle des Dechanten, des Stadtdechanten und des Leitenden Pfarrers von St. Nikolaus.

Bei einer so komplexen Struktur bin ich froh, dass ich nur Pastor in einer kleinen Stadtteilgemeinde bin. Allein St. Nikolaus darzustellen würde einen eigenen Blog erfordern, vom Stadtdekanat ganz zu schweigen. Von der Kirchen, die zu St. Nikolaus gehören habe bislang nur St. Bernhardt in Angelmodde-West kennengelernt, um zwar im Zusammenhang mit dem Ök. Gottesdienst zum Dienstantritt, der im Pfarrgarten hinter St. Bernhardt gefeiert wurde. St. Bernhard liegt 600m von der Friedenskirche entfernt. St. Ida in Gremmendorf liegt gut 1100 m entfernt. St. Agatha steht in Angelmodde Dorf. Der romanische Bau ist eine der ältesten Kirchen Münsters.

Chorraum von St. Nikolaus

St. Nikolaus in Wolbeck zeichnet sich durch einen faszinierenden Stilmix aus: Der untere Teil des Turms ist noch romanisch, das Kirchenschiff ist gotisch, der Turmaufbau barock, hinter dem Chorraum wurde im 18. Jahrhundert noch eine Kapelle angebaut. Auch in der Kirche gibt es viel zu entdecken: reichlich gestaltete Kirchenfenster, Reliefe und Epitaphe an den Wänden und ein Kruzifix, das vor dem Chor im Raum hängt. Es stammt aus dem 15./16. Jahrhundert.

Neben den Kirchen gibt es natürlich noch eine ganze Reihe weiterer gemeindlicher Einrichtungen. Zu jeder Kirche gibt es ein Pfarrheim. Es gibt zwei Kitas und ein Familienzentrum, ein Seniorenbegegnungszentrum und eine Bücherei, die gerade in die St. Ida-Kirche intergriert wird.

Getragen wird die Arbeit von einem großem Mitarbeiterteam. Neben Jörg Hagemann als leitendem Pfarrer gehören dazu als Pastoren Thomas Schulz, mit dem ich den Gottesdienst am Pfingstmontag feiern durfte, sowie Hilarius Mbao Nawej und Robert Schmäing, die ich heute kurz kennengelernt habe. Auch einige der Pastoralreferentinnen konnte ich heute kennenlernen: Thomas Hußmann, Karin Lücke, Dorothea Schwering-Günnewig, Huu-Tri Nguyen und Richard Schu-Schätter. Ich habe mir einen Jahresrückblick auf das Jahr 2019 mitgenommen, für den Richard Schu-Schätter verantwortlich zeichnet, der auf 60 Seiten einen tiefen Einblick in die Vielfalt der gemeindlichen Arbeit zeigt.

Im pastoralen Team sind die Zuständigkeiten für bestimmte Arbeitsbereiche klar geregelt. So ist Thomas Schulz für das Themenfeld Spiritualität und für die Ökumene zuständig. Ich freuen mich darauf, dass wir dadurch oft zusammenarbeiten werden. Aber auch Jörg Hagemann liegt die Ökumene sehr am Herzen. Weil wir uns allerdings wahrscheinlich nicht so häufig beläufig begegnen werden, haben wir abgesprochen, uns im Team mit Christian Plate regelmäßig zu verabreden und uns auszutauschen.