Mein Arbeitsweg ist denkbar kurz und sehr schön: Es sind vielleicht 20 Meter, die zwischen Pfarrhaus und Kirche liegen. Der Weg führt durch ein Törchen und dann quer durch den Garten des Kindergartens. Die Einrichtung wurde als „Kindergarten an der Friedenskirche“ 1971 eingeweiht. Mittlerweile heißt er „Ev. Friedenskindergarten“ und heute morgen hat mir Gabriele Bollacke, seit zwei Jahren Leiterin der Einrichtung, einiges über den Kindergarten, das Team und die Arbeit dort erzählt. Natürlich ging es auch um die Frage, was sich das Kita-Team von mir als dem neuen Pastor wünscht.

Das Logo des Friedenskindergartens

Der Bau des Kindergartens steht im Zusammenhang mit dem Bau des alten Gemeindehauses 1968/69. Das Gemeindeleben mit vielen Familien brauchte neben der Kirche ein Zentrum, um den Erfordernissen einer jungen und aktiven Gemeinde gerecht zu werden. Ursprünglich gab es drei Gruppen in der Kita. Vor über 10 Jahren wurde die Einrichtung dann auf zwei Gruppen umgestellt. Es gibt heute einen U3-Bereich für 20 Kinder und eine Regelgruppe für 3-6-jährige mit 25 Kindern. Allerdings ist das Modell inzwischen so umgestellt worden, dass nicht mehr in festen Kindergartengruppen gearbeitet wird, sondern mit offenen Gruppen. Das heißt, dass die Kinder selbst entscheiden können, in welchen Gruppen sie spielen und womit sie sich beschäftigen möchten.

Das Team besteht heute aus sieben Mitarbeiterinnen und einer Auszubildenden. Eingebunden ist der Kindergarten in den Trägerverbund des Kirchenkreises. Dadurch ist das Presbyterium von vielen Verwaltungsaufgaben entlastet. Trägervertreterin ist aktuell die Stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums, Susi Eckardt. Sie ist auch der wichtige Motor bei einem aktuellen Projekt, dass Kita und Gemeinde noch stärker zusammenbringen soll: der Friedensgarten, ein kleines Stück Brachland, das zu einem gemütlichen Aufenthaltsort zwischen Gemeindehaus und Kindergaren werden soll (dazu schreibe ich später mal mehr).

Der künftige Friedensgarten zwischen Gemeindehaus und Kindergarten ist im Moment noch Brachland, als Sandkasten genutzt

Neben der kreiskirchlichen Zusammenarbeit sind Gabriele Bollacke auch die Kooperationen mit Einrichtungen im Quartier wichtig. So gibt es zum Beispiel eine Kooperation mit der Kita St. Ida. Und als die Kleinen Riesen nicht in die Container an der Heidestraße ziehen konnten, half der Friedenskindergarten aus. Für die Zukunft soll es Sozialraumtreffen mit allen Kitas im Quartier geben; der schon geplante Termin mit der Stadt Münster war wegen Corona geplatzt.

Wenn ich es richtig sehe, gibt es im Bereich der Friedens-Kirchengemeinde neben dem Friedenskindergarten neun weitere Kindergärten und Tageseinrichtungen für Kinder:

Frau Bollacke legt als Kita-Leiterin auch viel Wert auf Schnittstellen zur Gemeindearbeit. Marianne Schmidt vom Leitungsteam der Frauenhilfe ist zum Beispiel als Vorleseomi fest ist Team eingebunden. Die Kita beteiligt sich an der Mitgestaltung der Ostergottesdienstes und des Osterfrühstücks und beim Erntedankfest werden die neuen Kita-Kinder zusammen mit den neuen Konfis in einem Gottesdienst begrüßt. Zum Martinsfest wird die Martinsgeschichte auf dem Kirchplatz erzählt, danach sind Eltern und Gemeinde in den Garten des Kindergartens eingeladen. Natürlich gestaltet der Posaunenchor das kleine Kindergarten-Gemeindefest mit.

Blick in den Garten des Kindergartens

Mein Vorgänger in der Pfarrstelle, Hartmut Hawerkamp, hat in seiner Zeit intensiven Kontakt zur Kita gepflegt und dem Wunsch des Kita-Teams, daran anzuknüpfen, werde ich gerne nachkommen. Dazu werden regelmäßige Andachten in der Kita und der Kirche gehören, Begrüßung der neuen Kinder, Verabschiedung der Schulkinder, Avents- bzw. Weihnachtsfeier. Auch den Kontakt zum Team durch Teilnahme an Team-Sitzungen will ich gerne halten. Im August wollen wir uns nach der Sommerpause erstmal in größerer Runde zusammensetzen und dann überlegen, wie wir unsere Zusammenarbeit auf- und ausbauen.