Gemeindeerkundungen

Kategorie: Gottesdienst (Seite 2 von 3)

Tag 62: Ins Horn stoßen

Als ich 2008 in Beckum angefangen habe, spielte im Einführungsgottesdienst der Posaunenchor. Die hohe Qualität begeisterte mich, nicht nur weil ich selbst Bläser bin. In Münster gab es bislang keinen Einführungsgottesdienst und der Posaunenchor macht seit Monaten notgedrungen Pause. Aber ich habe gehört, dass auch der Posaunenchor der Friedens-Kirchengemeinde großartig. Zwar habe ich ihn noch nicht gehört, aber ich bin gleich in der ersten Woche auf seine Spuren gestoßen: Vor der Kirche gibt es einen Gedenkstein, der auf den Posaunenchor verweist.

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Tag 56: Wie wir handeln sollen (Predigt)

Bei einer Umfrage unter US-Amerikaner geben 58% an, Glaube sei wichtig in ihrem Leben (das sagen im Vergleich nur 25% der Deutschen). Allerdings konnten nur wenige zentrale Fragen zum christlichen Glauben beantworten. Viele halten auch bei uns die Zehn Gebote für zentral, aber bei der Umfrage konnten 2/3 nicht mal fünf Gebote nennen. Interessanterweise wussten Atheisten und Agnostiker oft besser über Glauben Bescheid als Evangelikale.

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Tag 55: Kunstvolle Vorhänge

Antependien tragen im Kirchraum wesentlich zur gottesdienstlichen Atmosphäre bei. „Antependium“ heißt eigentlich nichts weiter als „Vorhang“. Antependien gehören zu den Paramenten, das heißt aufwendig bereiteteTextitilien, die in unterschiedlicher Form im Gottesdienst Verwendung finden. Oft sind die Paramente in den Farben des Kirchenjahres gestaltet. In katholischen Kirchen sind dies vor allem die priesterlichen Obergewänder. In evangelischen Gemeinden, wo die Pfarrerinnen und Pfarrer einen schwarzen Talar tragen, finden sich die Farben des Kirchenjahres dafür in den Antependien wieder, den Vorhängen an Kanzel und Altar, die man wiederum in katholischen Kirchen seltener findet. In der Friedenskirche gibt es vier Antependien mit einer besonderen Geschichte.

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Tag 53: Imperfection is all, I can offer

Vieles in der Gemeinde ist für mich neu und ungewohnt. Interessant ist, wenn Dinge für die Gemeinde ebenso neu und ungewohnt ist wie für mich selbst. So höre ich etwa beinahe in jedem Gottesdienst, dass man sich an die neue Liturgie erst noch gewöhnen muss, und vieles davon nicht vertraut ist. Bei mir führt das dazu, dass ich an einigen Punkten im Gottesdienst ins Stolpern gerate, weil an einer Stelle ein Lied vorgesehen ist, die mich jedes Mal neu überrascht. Den Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern geht es ähnlich, wobei sie in jeder Gemeinde und bei jeder Kollegin und bei jedem Kollegen sowieso immer neu schauen müssen, wie es jetzt gemacht wird. Ich will also heute mal über das Fehlermachen nachdenken.

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Tag 48: Predigtvorbereitung

Der Samstag gehört der Gottesdienstvorbereitung. Im Moment gehört dazu ein Lied zum Vortragen einzuüben, sich auf der Trompete einzublasen für das gemeinsame Lied auf dem Kirchplatz, Gebete formulieren und die Predigt zu entwerfen. Ein wichtiges Element der Predigtvorbereitung ist dabei, eine Runde Laufen zu gehen. Wenn der Gedankengang der Predigt steht und die Zeit es zulässt, drehe ich eine Runde und lasse die Gedanken ein bisschen purzeln. Nach dem Duschen weiß ich meistens, was zu ändern ist oder hab neue Ideen für die Punkte, mit denen ich unzufrieden bin. Manchmal entsteht danach nochmal ein ganz neuer Predigtentwurf.

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Tag 42: Wofür leben wir? (Predigt)

Wie lautet die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest? – Wer die Science-Fiction-Persiflage „Per Anhalter durch die Galaxis“ kennt, weiß die Antwort. In der Geschichte gibt es den Computer Deep Thought. Er wurde gebaut um die Antwort errechnen. Nach 7,5 Millionen Jahren ist der Rechner fertig und spukt die Antwort aus: 42. Die Auftraggeber sind natürlich unzufrieden, aber Deep Thought sagt: Dann war eben die Frage unklar formuliert. – Wie also lautet die richtige Frage? Um die Frage zu finden, wird eine noch größerer Computer konstruiert. Es ist die Erde. Dieser Supercomputer rechnet mit lebendigem Material. Wir sind das Rechenmaterial und tragen die richtige Frage quasi in uns. Der Roman von Douglas Adams ist eine Karikatur des menschlichen Suchens und Fragens. „Was ist Sinn des Lebens?“ – Keine Ahnung. Die Frage ist falsch gestellt.

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Tag 35: Glaube, der ansteckt (Predigt)

„Denken, das ansteckt“, so lautet das Motto der PhilCologne in diesem Jahr. Die PhilCologne ist eine Art Kölner Kirchentag der Philosophie. Kein Fachkongress, sondern eher ein Festival. 2020 wurde die PhilCologne wegen Corona vom Juni in den September verschoben. WDR5, einer mit Mitbetreiber der PhilCologne, hat daraufhin an einem Samstag im Juni sein Programm umgestellt und 10 Stunden lang mit Gästen und Hörer:innen unter der Überschrift „Denken, das ansteckt“ philosophiert. Der Titel spielt mit dem ansteckenden Virus, lässt sich davon aber nicht ins Bockshorn jagen: Wir machen uns Gedanken,
die lohnend sind weiter zu sagen.

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Tag 34: Was ist das Zentrum?

In mehreren Gesprächen in den letzten Tagen ging es um die Frage, ob Gremmendorf und Angelmodde ein Zentrum haben und ob das Gemeindehaus der Friedens-Kirchengemeinde so ein Zentrum sein kann. Die meisten sagten, dass ein solches Zentrum fehlt. Viele würden sich dann doch zur Stadt hin orientieren. Manche meinten, dass in Zukunft das York Quartier mit dem Bürgerhaus und den Einkaufsmöglichkeiten so ein Zentrum werden könnte. Ich habe mich gefragt: Was ist eigentlich das Zentrum unserer Gemeinde? Ein guter Anlass, nochmal in die Gemeindekonzeption zu blicken.

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Tag 21: Leben mit leichtem Gepäck (Predigt)

Ein junger Mann kommt zu einer alten Frau und erzählt: „Leben ist so schwer. Alles drückt mich nieder.“ „Aber nein“, sagt die Alte, „Leben ist federleicht.“ „Ich habe das Gefühl, ich breche bald unter dem Gewicht zusammen“, stöhnt der Junge, doch die Alte entgegnet: „Die meisten Lasten legen wir uns selbst auf die Schultern.“ „Aber …“, will der Junge einwenden, doch die Alte hebt Einhalt gebietend die Hand: „Dieses ‚aber‘ allein wiegt schon eine Tonne.“ – Von Sorgen erfüllt und eingebunden in die Mühen des alltäglichen Hamsterrads ist für manche das Leben fast unverträglich, während andere mit Leichtigkeit durchs Leben schlendern.

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Tag 17: Eingewoben

Getauft werden heißt, eingewoben werden ins Gewebe der Gemeinde – diese Assoziation hatte ich, als ich das erste Mal die Wandbehänge im Gemeindesaal gesehen habe. In der Friedenskirchengemeinde wird bei jeder Taufe ein Taufband mit Name, Geburts- und Taufdatum gestaltet. Anschließend werden die Bändern zu einer Erinnerungsstruktur verbunden. Viola Munde hat in den vergangenen Jahren mehrere solcher auf Rollen angebrachten Taufbehänge gestaltet. Im hinteren Bereich der Friedenskirche hängen die aktuellen Taufbänder der zuletzt Getauften aus.

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