Gemeindeerkundungen

Kategorie: Predigt (Seite 2 von 2)

Tag 44: Ins Gespräch kommen

Manchmal ist es schwierig, miteinander ins Gespräch zu kommen. Heute ist zum Beispiel aufgefallen, dass mein Anrufbeantworter ausgefallen war. Die Person, die mich erreichen wollte, hatte glücklicherweise auch meine Mobilnummer. Aber ich hatte natürlich die Sorge, dass mich vielleicht schon mehrere Tage jemand erfolglos zu erreichen versucht. Das war zum Glück nicht so, wie die Anruferliste im Telefon zeigte. Miteinander ins Gespräch kommen, das ist für mich ganz wesentlich für christlichen Glauben. Weil es in der Predigt am Sonntag darum geht, warum wir glauben können, will ich nochmal auf diesem Weg zum Gespräch einladen: Schreiben Sie mir, warum Sie glauben können – oder auch: warum nicht?

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Tag 42: Wofür leben wir? (Predigt)

Wie lautet die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest? – Wer die Science-Fiction-Persiflage „Per Anhalter durch die Galaxis“ kennt, weiß die Antwort. In der Geschichte gibt es den Computer Deep Thought. Er wurde gebaut um die Antwort errechnen. Nach 7,5 Millionen Jahren ist der Rechner fertig und spukt die Antwort aus: 42. Die Auftraggeber sind natürlich unzufrieden, aber Deep Thought sagt: Dann war eben die Frage unklar formuliert. – Wie also lautet die richtige Frage? Um die Frage zu finden, wird eine noch größerer Computer konstruiert. Es ist die Erde. Dieser Supercomputer rechnet mit lebendigem Material. Wir sind das Rechenmaterial und tragen die richtige Frage quasi in uns. Der Roman von Douglas Adams ist eine Karikatur des menschlichen Suchens und Fragens. „Was ist Sinn des Lebens?“ – Keine Ahnung. Die Frage ist falsch gestellt.

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Tag 35: Glaube, der ansteckt (Predigt)

„Denken, das ansteckt“, so lautet das Motto der PhilCologne in diesem Jahr. Die PhilCologne ist eine Art Kölner Kirchentag der Philosophie. Kein Fachkongress, sondern eher ein Festival. 2020 wurde die PhilCologne wegen Corona vom Juni in den September verschoben. WDR5, einer mit Mitbetreiber der PhilCologne, hat daraufhin an einem Samstag im Juni sein Programm umgestellt und 10 Stunden lang mit Gästen und Hörer:innen unter der Überschrift „Denken, das ansteckt“ philosophiert. Der Titel spielt mit dem ansteckenden Virus, lässt sich davon aber nicht ins Bockshorn jagen: Wir machen uns Gedanken,
die lohnend sind weiter zu sagen.

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Tag 34: Was ist das Zentrum?

In mehreren Gesprächen in den letzten Tagen ging es um die Frage, ob Gremmendorf und Angelmodde ein Zentrum haben und ob das Gemeindehaus der Friedens-Kirchengemeinde so ein Zentrum sein kann. Die meisten sagten, dass ein solches Zentrum fehlt. Viele würden sich dann doch zur Stadt hin orientieren. Manche meinten, dass in Zukunft das York Quartier mit dem Bürgerhaus und den Einkaufsmöglichkeiten so ein Zentrum werden könnte. Ich habe mich gefragt: Was ist eigentlich das Zentrum unserer Gemeinde? Ein guter Anlass, nochmal in die Gemeindekonzeption zu blicken.

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Tag 28: Wer ist Gott wie du? (Predigt)

Wir leben in einer unversöhnten Welt – das merkt man vor allem daran, dass Menschen einander die Pest an den Hals wünschen. Petra Bahr, Regionalbischöfin in Hannover hat neulich getwittert: „Die, die mir wortreich erklären, warum die Pandemie eine Strafe Gottes ist, zählen sich nie zu denen, die eine Strafe treffen sollte.“ In der Tat gibt es die dubiosesten Erklärung von bestimmten Christen im Internet: Die Pandemie sei eine Strafe für Feminismus, für Homosexualität, oder gleich die ganze liberale westliche Welt. Warum die meisten Opfer ältere Männer sind, warum Corana weltumspannend wütet und warum es mehrere besonders fromme Kirchen und Gemeinden traf, wird nicht erklärt. Die einfache Antwort: Weil Corona eben keine Strafe Gottes ist.

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Tag 21: Leben mit leichtem Gepäck (Predigt)

Ein junger Mann kommt zu einer alten Frau und erzählt: „Leben ist so schwer. Alles drückt mich nieder.“ „Aber nein“, sagt die Alte, „Leben ist federleicht.“ „Ich habe das Gefühl, ich breche bald unter dem Gewicht zusammen“, stöhnt der Junge, doch die Alte entgegnet: „Die meisten Lasten legen wir uns selbst auf die Schultern.“ „Aber …“, will der Junge einwenden, doch die Alte hebt Einhalt gebietend die Hand: „Dieses ‚aber‘ allein wiegt schon eine Tonne.“ – Von Sorgen erfüllt und eingebunden in die Mühen des alltäglichen Hamsterrads ist für manche das Leben fast unverträglich, während andere mit Leichtigkeit durchs Leben schlendern.

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Tag 15: Mühselig und beladen

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken„, sagt Jesus (in der Übersetzung der Lutherbibel). Man nennt den Vers klassisch den Heilandsruf. Er ist Teil des Predigttextes für nächsten Sonntag und irgendwie auch ein passender Vers für den heutigen Tag. Denn heute ist Umzugstag. Er ist gestartet mit einem kurzen Blick auf den Predigttext für den 2. Sonntag nach Trinitatis – aber es wird wohl vor allem ein mühseliger und lastenreicher Tag sein.

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Tag 14: Ein Herz und eine Seele – Predigt

Am Montag habe ich die Leserinnen und Leser dieses Blogs dazu eingeladen, mir ihre Gedanken zum Predigttext für heute zu schicken. Die Resonsanz war übersichtlich, aber gehaltvoll und lief v.a. über E-Mail. Angeregt von den Mails hat sich ein Predigt-Gedankengang für die heutige Predigt entwickelt, der hier nachzulesen ist.

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Tag 7: Der verborgene Segen

In der Friedenskirche gibt es eine Figur des segnenden Christus aus dem frühen 16. Jahrhundert, die seit 1978 auf einem Sockel an der Seite des Altarraums steht. Für meine heutige Antrittspredigt – eigentlich hätte heute die offizielle Einführung sein sollen – hatte ich die Idee, eine Brücke zu schlagen vom segnenden Christus über dem Eingangsportal der Beckumer Christus-Kirche zum segnenden Christus in der Friedenskirche. Vorgeschlagener Predigttext war nämlich der Aaronitische Segen. Aber als ich letzte Woche in die Kirche kam, war die Figur hinter der fahrbaren Orgel verschwunden. Aber so ist ja die Erfahrung mit dem Segen auch: Er wirkt unsichtbar und aus dem Hintergrund. Segen ist unverfügbar. Hier ist der Gedankengang meiner heutigen Predigt.

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